Der Malort
Der Malort ist ein geschützter Raum, ausgekleidet mit Packpapier- bespannten Pavatex-Wänden. In der Mitte befindet sich ein Palettentisch mit 18 Wasserfarben und 54 Pinseln. Dieser Raum ist dem originären Malort in Paris nachgestaltet, welcher sich unverändert erhalten und bewährt hat. Nichts dringt in den Raum ein, was der Außenwelt angehört und nichts verlässt ihn, um in der Außenwelt eine Rolle zu spielen. Was ein Malender hier äußert, wird nirgendwo gezeigt. Es ist nicht für andere bestimmt.
Die im Malort erlebbare Kombination von dem auf seinem Blatt Papier Frei-Sich-Ausdrücken und der festen Gruppe mit einer dienenden Person lässt das Malspiel zu einer lustvollen und begeisternden Gewohnheit werden, der die Menschen immer wieder frönen wollen. Es gibt bei diesem Spiel keine Beschränkungen. Dabei sind Papier und Pinsel die absolute Freiheit. Das kann ein jeder. Nicht weniger, aber auch nicht mehr braucht es.
Eine Voraussetzung für das beglückende Malspiel ist, dass alle Beteiligten zu einer langfristigen und regelmäßigen wöchentlichen Teilnahme zusammenkommen. So ist für jeden Malenden Zeit, sich einzuleben, ins befreiende Malspiel zu finden und zu seiner Spur, zu seiner Spielfähigkeit, zu seiner Spontaneität zurück zu kommen. Genau das ist eine der Hauptaufgaben des Malspiels.